14.02.2017
Rund 100 Inhaber und Leiter von Wildgehegen, Wildparks und Zoos aus ganz Deutschland trafen sich in Worms zu gemeinsamen Workshops und Gesprächen beim gastgebenden Tiergarten Worms.
Wie kann man der steigenden Naturentfremdung unserer Gesellschaft entgegenwirken und welches sind wichtige Voraussetzungen bei der Bildungsarbeit der Zoos, Wildgehege und Tierparks? Welchen Standpunkt vertreten die einzelnen Mitglieder des DWV zur modernen Wildtierhaltung und wie formulieren Sie ihre Ziele in der Öffentlichkeit? Und wie positioniert sich der DWV auf der Grundlage der neuen EU-Verordnung über invasive gebietsfremde Tierarten, deren Haltung auch in Tiergärten verboten werden soll? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der dreitägigen Versammlung des Deutschen Wildgehege Verbandes (DWV) um Geschäftsführer Karl Görnhardt und 1. Vorsitzenden Eckhard Wiesenthal.
Beigeordneter Uwe Franz begrüßte die Gäste. „Für uns ist es eine Ehre Sie, die Wildgehege-Experten aus der gesamten Republik, bei uns begrüßen zu dürfen“, erklärt der Beigeordnete. "Wir freuen uns, dass wir mit dieser Veranstaltung dazu beitragen können, unsere Einrichtungen miteinander ins Gespräch zu bringen, damit so neue und spannende Projekte entwickelt werden können." Der Tiergarten Worms, so Franz, sei eine der besucherstärksten Einrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Nachdem am Vortag in Workshops intensiv an einem DWV-Leitbild gearbeitet wurde, begann die eigentliche Jahreshauptversammlung mit einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2016. DWV-Vorsitzender Eckhard Wiesenthal berichtete über die wichtigsten Punkte und führte auch durch die Versammlung. Ein großes Thema war die gemeinsame Ausrichtung der Tiergärten, die sich einem ganzheitlichen Naturverständnis verpflichtet fühlen, was in der einzigartigen Bildungsarbeit des DWV mündet und die Wertschätzung für jede Tierart beinhaltet. Aber auch der Umgang mit den so genannten invasiven Tierarten, über die 2016 in einer EU-Verordnung verbindlich festgelegt wurde, dass bestimmte Tierarten nicht mehr gehalten werden dürfen. Für die mittlerweile 37 in der Liste aufgeführten Tierarten gelten Verbote von Einfuhr, Haltung, Zucht und Tausch – eine Verordnung, die von den Verbandsmitgliedern nicht getragen werden kann. Von der Verordnung sind zum Beispiel auch der Waschbär, der aus Südamerika stammende Nasenbär oder der Alexandersittich – alle auch im und am Tiergarten Worms zu Hause - betroffen. Der DWV hat sich diesbezüglich gegenüber dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit positioniert, und erhofft für gute Bildungseinrichtungen Ausnahmegenehmigungen von der Haltung und Zucht.
Die
Möglichkeit zur Vernetzung nutzten die Teilnehmer während der drei Tage
andauernden Tagung intensiv. Bei anschließenden Gesprächen hatten die Vertreter
der unterschiedlichen Einrichtungen Zeit miteinander ins Gespräch zu kommen und
so die ersten Grundsteine für gemeinsame Projekte zu legen.
Zeit für Erfahrungsaustausch hatten die Wildgehege-Betreiber auch am zweiten Tag der Veranstaltung beim Besuch des gastgebenden Tiergarten Worms. Hier begrüßte Dieter Haag, Geschäftsführer der Freizeitbetriebe Worms gemeinsam mit den beiden Tiergartenleitern Wilfried Adelfinger und Marco Mitzinger die Gäste. In einer kurzen Ansprache skizzierte Haag die erfolgreiche Entwicklung des Tiergartens. Allein in den vergangenen zehn Jahren haben sich die Besucherzahlen von jährlich 150.000 auf stabile 250.000 Besucher pro Jahr und der Tiergarten Worms sich zu einer der besucherstärksten Einrichtungen in der Stadt Worms entwickelt. Gerne folgten die Wildgehege-Experten seiner Einladung in Führungen den Tiergarten näher kennen zu lernen.
Anders als bei den regulären Besucherführungen, interessierten sich die Fachleute vor allem für die Details und organisatorischen Einzelheiten hinter den Kulissen. Der Vorstand des Wildgehege Verbandes als Veranstalter zeigte sich sehr zufrieden über den gelungenen Ablauf der drei Tage und zeigte sich vom Tiergarten Worms begeistert. Auch die anwesenden Mitglieder des DWV konnten zahlreiche Ideen und jede Menge Inspirationen mit nach Hause nehmen.
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